Weihnachtskunstmarkt in Borgfeld
Werke im handlichen Format
Von Ulrike Schumacher - 15.12.2015
Sieben Künstlerinnen und Künstler boten am vergangenen Sonntag in der Borgfelder Galerie Zweig "das kleine Werk zum Mitnehmen" - Bilder in handlichem Format.
Das kleine Werk hat durchaus seinen Reiz. Wer etwas Originelles und Einmaliges unter den Weihnachtsbaum legen möchte, hatte in der kleinen, aber feinen Galerie Zweig in der Borgfelder Landstraße 26, an diesem Sonntag die Qual der Wahl zwischen lauter kleinen Werken. Sieben Künstlerinnen und Künstler haben für die Besucher die Wände bestückt. „Das kleine Werk zum Mitnehmen“, wie Galeriebetreiberin und Malerin Christa Zoch meinte, gab es in bunter Mischung, obwohl die Naturfarben den Ton angaben. Nicht alle Bilder sprühten so feurig wie die der Galeristin, die farbintensive, mit Lackfarben entstandene neue Arbeiten präsentierte. Den ruhigen Pol – in winterlicher Erdigkeit – setzte die finnische Malerin Pirjo Niiranen dagegen, deren kleinformatige Gemälde zwischen den Werken der Kalligraphin Yuki Sekikawa-Klink und den zarten Aquarellen und Stillleben der Moskauer Künstlerin Zoya Shubina ihren Platz fanden. Zu diesem Weihnachtskunstmarkt hatte Christa Zoch alle Künstler eingeladen, deren Werke in den vergangenen zwei Jahren in der Galerie Zweig ausgestellt waren. Sieben von ihnen haben das Angebot genutzt. So bietet Renate Schütz neben überarbeiteten Fotografien auch Filzarbeiten an. Kissen, Schals und Schalen tragen warme Naturfarben. „Die Farben aus dem winterlichen Garten“, sagt Renate Schütz. Von der Natur hat sich auch ihr Künstlerkollege Peter Steinhage inspirieren lassen. Er ist mit Bildern in handlichem Format vertreten. Die kleine Form hat es aber in sich. Er habe sich für eine Mischtechnik aus Acryl, Aquarell und Tinte entschieden. Gelegentlich ist auch Deckweiß zum Einsatz gekommen. Inspiration bezog der Maler aus zerborstenen Eisflächen oder aus der Kombination aus Architektur und Natur, um daraus spannungsreiche Werke zu schaffen. Den zweiten und dritten Blick verlangen auch die Fotos von Ulrike Brinkhoff, die nicht nur als Foto betrachtet sein können. Dazu haben sie eine Eigendynamik, die die Künstlerin schafft, indem sie der ursprünglichen Aufnahme manche Details hinzufügt. „Meine Fotos sind gedruckt, geprägt, bemalt oder genäht“, beschreibt sie ihre Arbeit, die sich im Übrigen nicht aus dem Moment heraus ergebe, sondern durch und durch geplant sei. Die Galerie Zweig möchte den Weihnachtskunstmarkt auch am kommenden Sonnabend, 19. Dezember, von 12 bis 16 Uhr anbieten und mit dem kleinen Werk für Aufmerksamkeit sorgen. Mitnehmen ist erlaubt.
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